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Das "papierlose Büro" ist der falsche Denkansatz

By Ulrich Kampffmeyer posted 04-26-2016 04:03

  
Über das "papierlose" oder "papierarme Büro" wird seit Jahren philosophiert - kommt es, kommt es nicht, ist es schon da, macht es Sinn? Nun versteckt es sich in modernistischeren Begriffen wie "Office 2020".

Das ist der falsche Ansatz.

Das Büro ist ein Raum, eine Organisations- und Arbeitsform der Vergangenheit. Das Büro erfordert bestimmte Arbeitsweisen, Prozesse und soziales Verhalten. Die Idee des "papierlosen Büros" will dem Konzept Büro nur das Medium, das Papier, entreißen. So wie man mit Papier arbeitete so soll man zukünftig digital ohne Papier arbeiten.

Dies ist kein Fortschritt!

Die zukünftige Zusammenarbeit sieht anders aus. Prozesse, Verhaltensweisen und Interaktion der Beteiligten haben ebenso wenig mit dem herkömmlichen Büro zu tun wie das virtuelle Zusammenarbeiten mit dem bisherigen Büro-Raum. Arbeit hat sich verändert, durch Allgegenwärtigkeit von Information, vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten und Unabhängigkeit von Ort und Zeit. Das bisherige Bürokonzept zu elektrifizieren macht keinen Sinn. Neue Konzepte jenseits des herkömmlichen Büros sind erforderlich.

Also lasst uns nicht mehr vom "papierlosen Büro" oder "papierarmen Büro" sondern von der grenzenlosen Kommunikation und Collaboration bei der Arbeit der Zukunft sprechen. Vergesst das Büro.

Quelle: http://bit.ly/PAPIERLOS
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Comments

05-03-2016 10:28

Nachgelegt: Diskussionen zum "papierlosen Büro"
Auf einigen Social Media Plattformen gab es auch Reaktionen auf den Post " Das 'papierlose Büro' ist der falsche Denkansatz!" So z.B. auf XING http://bit.ly/XING-papierlosesBüro und LinkedIn http://bit.ly/LNpapierlosesBüro.
Vielen Dank für die Kommentare - aber - verfallen wir da nicht gleich wieder in das alte Denkmuster? Das herkömmliche Büro mit seinen Prozessen elektronisch umzusetzen? Das Papier nur durch digitale Information ersetzen (ob nun "papierlos" oder "papierarm" ist dabei egal)?
Ich wollte mit meinem Beitrag einen Schritt weitergehen und einiges grundsätzlich in Frage stellen!
> Braucht es das "Büro" als "Ort" noch im Zeitalter der Mobilität und Virtualisierung? Ist das Konzept "Büro" überhaupt noch zukunftsfähig? Welche sozialen und kulturellen Folgen hat der Wegfall des Büros als Ort?
> Was ist in Zukunft (Büro)Arbeit? Müssen wir den Begriff "Arbeit" im Zeitalter von Digitalisierung und Automatisierung nicht neu definieren? Welches Selbstverständnis hat zukünftig der "Büro-Arbeiter"?
> Wie sehen die Prozesse zukünftig ohne das herkömmliche Büro aus? Es geht nicht um medienbruchfreies Arbeiten ohne Papier sondern überhaupt um das "Arbeiten" mit elektronischen Informationen, wo wir heute schon zu 100% von Richtigkeit und Verfügbarkeit elektronischer Information abhängig sind.
Beide Bestandteile des Schlagwortes "papierloses Büro" - also "papierlos" UND "Büro" - sind in Frage zu stellen. Im "Büro-Umfeld" werden in den kommenden Jahren durch Digitalisierung und Automatisierung ein Großteil der Jobs wegfallen. In einem anderen Beitrag postuliert "Das Büro ist die letzte Oase der Arbeit" wo man ohne Automatisierung und - wenn man's richtig macht - so einfach ruhig, gelassen und entspannt vor sich hin werkelt. Diese Zeiten sind vorbei. Büro und Arbeit werden in Zukunft - anders, aber wie? Es wird halt alles anders - und dies schneller - als wir uns dies heute vorstellen können. Die Visionen vom "Büro 2020" sind heute schon überholt. Lasst uns also das "Büro" ganz vergessen und nach der Zukunft der Arbeit schauen.